Die Besucher der Ausstellung werden mit einem ganz besonderen Klangerlebnis konfrontiert, das der Musiker Christian Reinhard  hier zur Uraufführung bringt:

Die gläserne Elisabeth

(Endlosschleife für Sopran, Glas und Bass-Klarinette)

Nur wenige Werkstoffe haben das Leben so bereichert wie das Glas. Glas veredelt Licht. Glas ist oft unsichtbar und kann trotzdem Schutz spenden und Energie bewahren. Sogar das Internet fließt offenbar schneller durch Glas. Glas kann ewig sein.

Lüpertz hat in beeindruckender Weise den Geist und die Kraft Elisabeths in Glas gebannt.Wie würde das alles nun aussehen, wenn ich blind wäre?  Das Gezeigte erzeugt in seiner Farbigkeit und Energie einen geheimnisvollen Klang-Dschungel aus Glas in meinem inneren Ohr.So wie man in ein gläsernes Gebäude hineinblickt, wollte ich mittels meiner Installation in die Seele der Hl. Elisabeth hinein hören. Es offenbart sich neben der vielzitierten Barmherzigkeit auch ein abgründiges Martyrium. Im vorliegenden Soundtrack zur Ausstellung materialisiert sich  scheinbar auch die Stimme von Elisabeth……Konrad von Magdeburg  und seine gestrengen Worte werden mit einer düsteren Bassklarinette intoniert. Er forderte von Elisabeth u.a. die Loslösung von ihren Kindern und ließ sie oftmals drakonisch bestrafen. Markerschütternd ist für mich,  das mein kleiner Beitrag endet,  wenn das Netzkabel gezogen wird. Schall ist vergänglich. Das Glas bleibt! Ich weiß, dass IHNEN diese Dimension bewusst ist.  Ich hoffe,  dass die Fenster bis zum Ende der Zeiten Schutz und Geborgenheit spenden!

(Christian Reinhard)

 

Monika Teepe:            Sopran und Rezitation

Christian Reinhard:   Bassklarinette und Sounddesig